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Das Münchner Werk Anton Schlüter trat 1954 mit dem Typ AS 45 einen mächtigen Schritt nach vorne in Richtung Großschlepper. Die wichtigste Vorgabe im Entwicklungsauftrag dafür lautete, dass der neue Ackerschlepper für alle anfallenden Arbeiten in der Landwirtschaft bestens geeignet sei und es nichts geben sollte, was den Kraftprotz aufhielt.
Mit dem Einbau eines 4,8 Liter großen, wassergekühlten Dieselmotors - Typ ASM 45 - mit 45 PS Leistung bei 1.500 U/min wählte Schlüter einen extrem leistungsstarken Motor im Schlepperbau. Mit dieser seinerzeit äußerst hohen Motorisierung betrat das 1899 gegründete Münchner Werk Neuland und legte die Messplatte in der Branche nach oben. Um diese damals enorme Motorleistung auf den Erdboden bringen zu können, standen in der Grundversion fünf Vorwärtsgänge und ein Rückwärtsgang zur Verfügung. Als Sonderausstattung konnten noch zwei zusätzliche Gänge - jeweils als Kriechgang übersetzt - und ein weiterer Rückwärtsgang eingebaut werden. Im herkömmlichen Betrieb erreichte der über drei Tonnen schwere Schlüter AS 45 ein Tempo von knapp 20 km/h und im so genannten Schnellgang eine Höchstgeschwindigkeit von 30 km/h.
Bis zum Produktionsende im Oktober 1958 entschieden sich insgesamt 109 Kunden für den AS 45, wobei 55 Exemplare davon ins Ausland geliefert wurden. Sicherlich hätte sich die Schlüter-Firmenleitung gerne mehr Zuspruch von ihrem Kraftprotz erhofft, dennoch betrat das Unternehmen mit diesem ersten Großschleppermodell einen Weg, den das Unternehmen in den 1960er forcierte und sich schließlich sogar darauf spezialisierte. Im Jahre 1995 wurde die Fertigung eingestellt.