SOLD OUT/ AUSVERKAUFT
Deutsch
Der Schweizer Wunibald Irmin Erich Kamm war in den 1930er Jahren Professor für Kraftfahrtwesen und Fahrzeugmotoren an der Technischen Hochschule in Stuttgart. In dieser Funktion hatte er auch die gemeinnützige Stiftung Forschungsinstitut für Kraftfahrtwesen und Fahrzeugmotoren Stuttgart (FKFS) gegründet, was ihm eine gute Zusammenarbeit mit der Kraftfahrzeugindustrie ermöglichte. Kamm´s großer Vorteil war, dass er über einen Windkanal verfügte, der es ihm erlaubte, an Autos in Originalgröße deren Strömungsverhalten zu erkunden. Im Zuge seiner Versuche gelangte Wunibald Kamm zu einer eigens ausgeklügelten Form der Heckgestaltung, die zu einer minimierten Luftverwirbelung führte und dem Auto zu einer erhöhten Endgeschwindigkeit verhalf.
Wunibald Kamm modellierte die Heckform mit einem abrupt, fast steil abfallendes Ende und deutete dabei eine Tropfenform an. Auch wenn die Optik gewöhnungsbedürftig aussah, unter aerodynamischen Gesichtspunkten war seine Heckversion revolutionär und fand schon bald unter dem Namen Kamm-Heck seinen festen Platz in der Kraftfahrzeuggeschichte. Realisiert hatte Professor Kamm seine Idee an einem BMW 328. Im Hause BMW versprachen sich die Führungskräfte von dem Einzelstück außerordentliche Fahrleistungen, denn sie optimierten das Fahrwerk des Gitterrohrrahmens dahingehend, dass es aus dem leichten Werkstoff Elektron gefertigt wurde, wodurch er nur noch 30 kg auf die Waage brachte. Darüber hinaus wurde auch das serienmäßige 6-Zylindertriebwerk, das normalerweise über 90 PS verfügte, auf den Spitzenwert von stattliche 136 PS gesteigert und war damit 230 km/h schnell. Seinen großen Auftritt sollte der Wagen zusammen mit vier weiteren 328ern bei der legendären Mille Miglia im Jahre 1940 feiern. Der Kamm-BMW 328 wurde von Conte Giovanni Lurani/Franco Cortese gesteuert. Allerdings konnte der Wagen seine Leistungsfähigkeit nicht unter Beweis stellen, denn in der siebten Runde fiel er wegen technischen Defekts vorzeitig aus.
Damit blieb dem Kamm´schen BMW der ganz große Auftritt und der Erfolg in der vorerst letzten Mille Miglia verwehrt. Weitere Chancen seine Sportlichkeit unter Beweis zu stellen bekam das Unikat nicht mehr, denn der Zweite Weltkrieg zwang dazu, den Motorsport vollkommen einzustellen.
English
The Swiss, Wunibald Irmin Erich Kamm was professor for automotive engineering and vehicle engines at the technical university in Stuttgart in the 1930s. During his time there he also established the charitable foundation, The Research Institute of Automotive Engineering and Vehicle Engines Stuttgart (FKFS), which enabled him to have a good cooperation with the automotive industry. Kamm´s big advantage was that he had a wind tunnel, which allowed him to test the air flow behavior of real cars. In the course of his tests, Wunibald Kamm created his own sophisticated rear-end design, which led to minimal air turbulence and helped increase the car’s top speed.
Wunibal Kamm designed the rear end with an abrupt, almost precipitous end and thereby he pointed a drop shape. The appearance was unusual, but the rear-end version was revolutionary under aerodynamic considerations and very soon received a fixed place under the name, Kamm-rear, in the history of automobiles. Professor Kamm realized his idea on a BMW 328. At BMW, the executives expected extraordinary driving performance of the unique model. They optimized the chassis of the trellis frame and made it of the light material electron, so that the car only weighed 30 kg. Furthermore, the standard 6-cylinder propulsion was increased to a peak value of impressive 136 hp (normally 90 hp) and had a top speed of 230 km/h. The car should celebrate it´s big appearance on the legendary Mille Miglia with four other 328 in the 1940s. The Kamm-BMW 328 was steered by Conte Giovanni Lurani/Franco Cortese, but the car could not demonstrate its performance, as it had to stop because of technical defect in the seventh round.
The breakout and the big success of the Kamm BMW in the last Mille Miglia, for the time being, was refused. The unique model did not receive the chance to prove its sportiness, as the Second World War forced the motorsport to stop completely.