SOLD OUT/ AUSVERKAUFT
Deutsch
In den ausgehenden 1940er Jahre benötigte die österreichische Polizei Busse, um möglichst viele Polizisten rasch an brisante Brennpunkte zu befördern. Die Polizeioberen wünschten sich jedoch keine geschlossenen Serienbusse, sondern offene Beförderungsmittel, damit wenig Zeit für das Ein- und Aussteigen benötigt wird.
Solche busähnlichen Fahrzeuge bot kein Hersteller an und doch zeigte sich die Steyr-Daimler Puch AG bereit, solche offene Mannschaftsbusse für die Polizei zu fertigen. Basis für solche spezielle Behördenumbauten war der Bus Typ 380a, der wiederum vom Lastwagen 380 abgeleitet wurde. Das 85 PS starken Triebwerk mit dem Fünf-Gang Getriebe und dem tief liegenden Rahmen wurde vom Bus übernommen. Eine für damalige Verhältnisse leichtgängige Lenkung, ausreichend dimensionierte Öldruckbremsen sowie eine progressive Federung sorgten für zeitgemäße Fahreigenschaften. Im Hinblick auf wenig Komfort wurde der Aufbau komplett ohne Türen gefertigt und als einzige Schutzmaßnahme gegen Regen diente ein Stoffverdeck. Im Jargon der Wiener Bevölkerung bekam dieses große Verdeck schnell den abwertenden Ausdruck „Fetzndacherl“ verpasst, was in erster Linie davon herrührte, dass das Stoffverdeck durch seine Länge und der damals geringen Festigkeit den Bewegungen des Windes unaufhaltsam folgte. Im offenen Zustand offenbarte sich dabei auch, dass die am Heck zusammengerollte Stoffbahn sich als großflächiges Stück Tuch dem Fahrtwind in Form eines mächtigen Windfangs entgegenstemmte. Gefertigt wurde der komplette Aufbau nicht im Hause bei Steyr-Daimler-Puch, sondern bei der Firma Lohner. Mit dem typischen grünen Farbton der damaligen Polizei prägte der Polizei-Mannschaftsbus ab 1949 das Wiener Straßenbild.
Soweit bekannt ist, wurden diese Polizei-Busse nur in den beiden Jahren 1949 und 1950 gefertigt, waren aber noch viele Jahre hindurch im hoheitlichen Einsatz der Wiener Gendarmen tätig.
English
At the end of the 1940s the Austrian Police required busses to transport as many policemen as possible to explosive hot spots. However, the police officers did not want closed busses, but open means of transport so that they do need too much time to get on and off of the vehicle.
Such vehicles, which were similar to a bus, were not offered by any manufacturer. However, Steyr-Daimler Puch AG was prepared to produce such open team busses for the police. The basis for such special transport modifications was the Bus type 380a, which was in turn derived from the truck 380. The 85 hp strong engine with a five-speed-transmission and a sunken frame was taken from the bus. A smooth steering for this time, sufficient dimensioned hydraulic brakes as well as progressive suspension ensured contemporary driving characteristics. In view of little comfort, the superstructure was produced completely without any doors and only a soft top was the single protective measure against rain. Very soon, this big top got the pejorative expression “Fetzndacherl” in the jargon of the Vienna population, which was primary the reason why the length of the top and its low strength was following unstoppably the wind movements. In the open state, the rolled-up fabric on the rear was an extensive cloth, which was stemming against the airflow in form of a powerful windbreak. The complete superstructure was not produced in the company of Steyr-Daimler-Puch but at the company Lohner. Starting in 1949, the police team bus has characterized the street scene of Vienna with the typical green color of the former police.
As far as known, these police busses were only produced in two years, 1949 and 1950, but they were in the government use of the Vienna Gendarmes for many years.